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Eine lange Fassade in den Berg gebaut

25. Februar 2025

Das neue Forschungsinstitut VHIR Vall d'Hebron in Barcelona, entworfen von BAAS arquitectura und Espinet / Ubach, startet mit seinem Erscheinungsbild eine Entwicklung, die Ordnung ins Chaos bringt.


Die Stadt Barcelona liegt zwischen dem Mittelmeer und der Sierra de Collserola, einem Gebirgszug, der als einer der größten Stadtparks Europas gilt. Am Fuße des Collserola erhebt sich das neue Gebäude des Forschungsinstituts VHIR Vall d'Hebron, das von den Architekturbüros BAAS arquitectura und Espinet / Ubach entworfen wurde. Seine einheitlichen Gestaltung mit einer einzigen langen Fassade reagiert sowohl auf seinen Standort als auch auf seine Umgebung.

 


Das neue Gebäude des VHIR Vall d'Hebron Research Institute ist ein Projekt von BAAS arquitectura und Espinet / Ubach.

 

Seit der Eröffnung des Krankenhauses Vall d'Hebron im Jahr 1955 wurde das Gebiet westlich des Stadtteils Montbau ziemlich planlos und ungeordnet mit verschiedenen öffentlichen Krankenhäusern, Universitäten und Spitzenforschungszentren, die alle mit der medizinischen Versorgung zu tun haben, bebaut. Sie bilden die sogenannte „Gesundheitsstadt“, auch genannt „Krankenhauscampus“ von Vall d'Hebron, übrigens den größten in Katalonien, der von mehr als 50.000 Menschen genutzt wird.

 


Virtuelles Luftbild, das zeigt, wie das Architektenteam den Krankenhauscampus entworfen hat, in den das VHIR vollständig integriert ist.

 

Die Entwickler des Projekts erklären, dass das neue VHIR-Gebäude nun Teil einer städtebaulichen Neuordnung des Gebiets ist und auf einer allgemeinen Überlegung bezüglich der derzeitigen chaotischen baulichen Realität des Krankenhauscampus und seiner erheblichen Zugangsprobleme beruht. Die Umgestaltung hat mit dem neuen Gebäude für die Spitzenforschung begonnen. Es ist jedoch nur ein Element eines Gesamtkonzeptes, nämlich in diesem Gebiet einen großen Park anzulegen, der es schließlich mit den angrenzenden Stadtvierteln verbindet und letztlich auch die Zugänglichkeit und Durchlässigkeit des Geländes verbessert.

 

Im Bestreben, das Gebiet gleichzeitig zu renaturieren und ihm seinen Status als Naturpark zurückzugeben, wurde das neue Gebäude mit nur einer einzigen sichtbaren Fassade in den Hang gebaut. Die Planer sehen darin „eine Art Faltung in der Topographie, die als Hintergrund für die untere Plattform dient und buchstäblich in der oberen Ebene verschwindet, wo sie zu einer Erweiterung der Landschaft des Collserola wird.“

 


Die Fassade des VHIR-Gebäudes wurde mit dem rötlichen Ton des Felsens der Collserola-Bergkette eingefärbt.

 

Das lange horizontale Volumen wird durch die Vertikalität der Säulenreihe ausgeglichen, die im Erdgeschoss eine Veranda bildet. Dieser Säulengang setzt auch sich in den beiden Obergeschossen fort und vereint auf diese Weise das erste und zweite Stockwerke, die von der Fassade zurückgesetzt sind und einen durchgehenden, doppelgeschossigen Flur formen. Der Grundriss hingegen wird durch drei Höfe gegliedert, von denen sich einer zur Fassade hin öffnet und einen neuen öffentlichen Platz bildet. Die Labore sind um die Höfe gruppiert, die, wie die Architekten erläutern, eine Reihe von Wegen bieten, die Innen- und Außenbereiche miteinander verbinden und so zusätzliche Freizeit- und Begegnungsräume schaffen.

 


Der langgestreckte Grundriss gliedert sich um drei Höfe, von denen einer offen ist und einen neuen öffentlichen Platz bildet.

 

Trotz seiner Größe fügt sich das Gebäude mit seiner monolithischen Fassade aus rötlich gefärbtem Beton, angeglichen an das vorherrschende Berggestein, harmonisch in die Umgebung ein. Auf dem Dach befindet sich ein Garten mit pflegeleichter Vegetation, der eine Erweiterung des umliegenden Universitätsparks darstellt. Zudem schließt er direkt an den grünen Collserola-Wald an.

 

Auf einer Gesamtfläche von 16.792 Quadratmetern vereint das neue VHIR die Abteilungen des Forschungsinstituts, die bisher auf verschiedene Gebäude auf dem Campus verteilt waren. Es umfasst wissenschaftliche und technische Unterstützungseinrichtungen, in denen das Zyklotron (Teilchenbeschleuniger) und ein Zentrum für innovative Therapien untergebracht sind.  Im Erdgeschoss befinden sich der Empfang, das Auditorium, die Cafeteria und die Verwaltungsbüros.

 


Im Erdgeschoss des VHIR-Forschungsinstituts befinden sich das Auditorium und weitere Räume.

 

Das Projekt wird mit dem Bau von zwei großen, ebenen Fußgängerwegen abgeschlossen, die das Gelände horizontal durchqueren und es auf beiden Seiten mit den Stadtvierteln Montbau und Sant Genís dels Agudells verbinden. Eine vertikale Achse mit Rolltreppen wird den Zugang zu Fuß von der Umgehungsstraße Ronda de Dalt zum Collserola-Hügel erleichtern. Mit dem neuen VHIR-Gebäude und dem Bebauungsplan, in den es eingebettet ist, beginnen Architektur und Städtebau einen Prozess, um dem Ansehen des Universitäts- und Forschungscampus Vall d’Hebron auf europäischer Ebene gerecht zu werden.

 

Alle Bilder: © BAAS + Espinet Ubach


Dieser Artikel ist eine übersetzte Bearbeitung des Textes des Originalautors

(Marta Rodriguez Bosch)

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